48.Gutsmuths Rennsteiglauf am Sonntag, 3. Oktober 2021

Endlich war er da, der große Lauf-Tag, dem ich monatelang entgegengefiebert habe. Gut abgefrühstückt ging es um kurz vor Sieben in Großenseebach los nach Oberhof. Dort empfing uns das allseits gefürchtete Oberhof-Wetter, sehr kühl, allerdings ausnahmsweise ohne Nebel. Das war doch schon mal was… Von der Startnummernausgabe ging es auch gleich Richtung Sportgelände Jägerstraße. In diesem Jahr wurden die einzelnen Läufe auf zwei Tage verteilt. Die Marathon- und Supermarathonläufer waren also schon am Samstag unterwegs gewesen. Der Start des diesjährigen Halbmarathons erfolgte nicht wie sonst am Grenzadler, wo sich gewöhnlich Tausende gleichzeitig auf den Weg nach Schmiedefeld machen, sondern über 4 Stunden verteilt in 50er Blöcken mitten in Oberhof. Das Gewusel im Stadionbereich war trotzdem beeindruckend, genau wie die Stimmung am Start: der „Rennsteiglauf-Spirit“ war nach der Zwangspause ungebrochen. …und ansteckend. Für mich fiel der Startschuss  pünktlich um 9:42 Uhr: der erste „echte“ Halbmarathon inmitten der anderen gutgelaunten Läufer aller Altersklassen und mit lautstarker Unterstützung vieler Zuschauer am Wegesrand. Was folgte, waren 21 km Lauferlebnis vom Feinsten: raus aus Oberhof ging es direkt auf den Rennsteig, mitten durch den Thüringer Wald, rauf auf den höchsten Punkt, den Großen Beerberg, über die Schmücke zum schönsten Ziel der Welt: Schmiedefeld. Das Streckenprofil ist mit seinen 300 Höhenmetern im Anstieg und 400 Höhenmetern im Abstieg teilweise anspruchsvoll, aber mit einer guten Renneinteilung sehr gut machbar. Wichtig ist: Augen auf! Nicht nur wegen der einen oder anderen Wurzel-Passage sondern vor allem wegen des Ausblicks, der sich den Läufern über den Thüringer Wald bietet. Und die Fernsicht war an diesem Tag super!

Bei Kilometer Sechszehn ist auch der letzte Anstieg geschafft und man lässt es am besten „einfach nur noch laufen“… Mit der Ankunft in Schmiedefeld stieg der Lautstärkepegel immens an. Und dann war er auch schon in Sicht, der legendäre Zieleinlauf mit dem grünen „R“. Nur noch ein paar letzte Schritte… Geschafft! Und überglücklich… Eine großartige Erfahrung. Zur Belohnung gab es das wohlverdiente Läufer-Bier und „Kloß to Go“, als Ersatz für die Kloß-Party, die in diesem Jahr nicht stattfinden konnte. Die Organisation des Rennsteiglaufs ist übrigens so tadellos, wie man es von einer Veranstaltung dieser Größenordnung erwartet: von der Startnummernausgabe, über die Verpflegungsstationen an der Strecke mit ihren netten und lustigen Helfern bis hin zum Gepäcktransport vom Start- zum Zielort – alles hat super funktioniert.

Mein Fazit: Wer Erlebnisläufe mag, sollte unbedingt an einem Rennsteiglauf teilnehmen. In den Trainingsplan baut man ein paar Einheiten Höhentraining am „Schneckenberg“ in Großenseebach ein. Und wer schon länger nicht mehr am Rennsteiglauf teilgenommen hat, ist herzlich eingeladen sich im nächsten Jahr wieder einmal aufzuraffen 🙂 Ich habe direkt die Sofortanmeldung für den 49. Gutsmuths-Rennsteiglauf abgegeben und freue mich schon am 21. Mai 2022 wieder am Start zu sein.

Carina Geist, Großenseebach, 4.10.2021